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Ökologie, Natur & Umwelt

Ökologie (Begriff: Ernst Haeckel 1866)

 

Eine Teildisziplin der Biologie, der Wissenschaft vom Leben und der Organismen. Ökologinnen erforschen die Beziehungen der Lebewesen untereinander und mit
ihrer Umwelt.

 

Ein Wald ist lediglich aus naturwissenschaftlicher Perspektive ein Ökosystem. In Grimms Märchen, der Mineralwasserwerbung, als romantische Vorstellung oder belebende Kulisse für unser Lauftraining ist er kein biologischer Gegenstand und daher auch kein Ökosystem.

 

 „Ökologisch“ bezeichnet mittlerweile auch den ressourcen- und umweltschonenden Umgang mit der Natur, oder eine „naturnahe“ Lebensführung. Neue 'Ökologien' (Kath. Akademie Rhein-Neckar) werden entdeckt. Warum Hautcreme, Haferschleim und Bier ökologisch sind, oder ein Aktienfonds Öko Rock'n Roll heist, muss man eigentlich nicht verstehen, es reicht, wenn Hersteller und kreative Werbeprofis dies tun.

 

Kreativität und Ahnungslosigkeit sind kein Gegensatz. Kunde & Markt sind gefragt.

 

 

 

Nicht einmal die Grundlage der Ökologie - die Biologie - bleibt ungeschoren. Nicht-biologische Dinge wie Wasser,

demnächst wohl auch Steine & Luft, benötigen zur ihrer dringlichen Aufwertung das Adjektiv biologisch.

 

Was sind die gesellschaftlichen Kosten sprachlich ent-grenzten Marketings?

 

Natur

 

...ein semantisches Chamäleon...

 

 

 

„Der gebildete Mensch macht die Natur
zu seinem Freund und ehrt ihre Freiheit,
indem er bloß ihre Willkür zügelt.“1

 


 

„The opposite of nature is impossible.“2



 

Umwelt

 

                 Von Inhalt und Verständnis befreite
               
Umweltkommunikation...

 

 

 

  • Denken findet themenbezogen statt. Daher ist es förderlich, etwas zu wissen.
  • Wie und wo entsteht eine solche Beliebigkeit, die mittlerweile auch Bundes-
    ministerien und Deutschlandfunk einschließt?
  • Ist verfügbares Wissen angesichts der im Umweltbereich verbreiteten Bericht-
    erstattung nicht total überbewertet?4

 

    

Fragen 5

 

Umweltpolitik Stuttgart & THE LÄNDLE - fragwürdige Realitäten
 

  • Warum nennt man in Stuttgart Freilandversuche (Mooswand) mit Einfachwiederholung „ökologisch-wissenschaftliche Experimente“?
     
  • Warum werden im öffentlichen Raum Lösungen zur Feinstaubreduktion installiert und danach die Lösungen erforscht?
     
  • Warum hat ein Luftqualitätsindex (Baden-Württemberg) 6 Signalfarben, wobei die Farbe Blau allein drei der unteren (günstigen) Stufen kennzeichnet? Alles blau - alles gut?6
     
  • Was empfinden Sie beim Anblick eines sich drehenden und dabei horizontal von einer Hausfassade abstehenden Bäumchens? Welchen Klima-Beitrag leisten mit dem Tieflader von Niedersachsen nach Stuttgart transportierte (Dachwald-)Bäume für die Stadt?
     
  • Ist das Verteilen grüner Plastikgießkannen und die periodische Installation mobiler Bäume vor dem Stuttgarter Rathaus Teil einer umfassenden Klimastrategie?
     
  • Wurde bei der Vergabe des Nachhaltigkeitspreises 2021 an die Landeshauptstadt Stuttgart die städtische Luftqualität und die Belastung der einzigen lokalen Trinkwasser-
    Ressource (Stuttgarter Parkseen) mit Straßenablauf berücksichtigt?
    War das Vergabejahr womöglich an die Fertigstellung von S 21 gekoppelt?
     
  • Hindert Sie die Sorge um Ihre Gesundheit, oder ein Gesetz daran, im Neckar zu baden?

     

Wissenschaft - fragwürdige Motivationen & Strukturen

 

  • Warum steht an Universitäten die Höhe eingeworbener Geldmittel für Bedeutung und Expertise, auch wenn das Geld in den Sand gesetzt wurde?
     
  • Falls zur Freiheit der Forschung auch die Freiheit zum Misslingen gehört, warum hört man so selten davon? Weil zu Wissenschaft auch 'Politik' gehört?
     
  • Glauben Sie an die innovative Kraft ihrer Konzepte zur Lösung drängender (welcher genau) Zukunftsaufgaben?
     
  • Bedürfen Großstädte „autonomer Pflanzen mit sensorgesteuerter Bewässerung bei geringem Energiebedarf“, oder Streuobstwiesen Selbstfahr-Baumschneideroboter?7
     
  • Treffen sich Spezialisten für Bienensterben, Biodiversitätsverlust, städtische Klimaanpassung und Hochwassergefahren eigentlich?
     
  • Hören Politik und Verwaltung nicht auf Wissenschaft? Anderseits: wie bereitwillig bedienen Ökologie-Expertinnen politisch-sedative Vorgaben?8
     
  • Sollte Wissens(chafts)kommunikation in die Gesellschaft nicht am besten frühzeitig über LehrerInnen erfolgen?

     

Natur - fragwürdige Einstellungen
 

  • Warum wird Friedrich Schiller zu Themen des Natur- und Umweltschutzes in Baden-Württemberg so gerne zitiert? Weil bei uns die Klassiker noch etwas zählen?
     
  • „Klima ist unzweifelhaft ein Bestandteil der Natur - aber wer bringt Klimaschutz mit Natur-schutz in Verbindung“ (Haber 2010)?
     
  • Ökologie? Wölfe ja, Glyphosat nein. Klimabäume und überall Blühstreifen
     
  • Warum sprechen Ökologinnen schon lange nicht mehr vom ökologischen Gleichgewicht
    (das gibt es tatsächlich nicht), dafür mittlerweile alle anderen?
     
  • Welche Unterschiede bestehen zwischen nach EU-Recht geschützten offenen/aktiven Blockschutthalden (Wilde Natur) und nicht-zulässigen Schotter-Gärten (Kontrolle & Ord-nung vom Landschaftsgärtner)? Plädoyer für eine lebendige Diskussion über Steine
     
  • Warum wollen wir laufend Natur & Klima, Eisbären & Insekten retten, anstatt zunächst uns selbst9?
     
  • Haben Sie einmal erwogen, geradlinig anstatt quer zu denken?

1  Schiller, F.: Theoretische Schriften. Über die ästhetische Erziehung des Menschen in einer Reihe von
    Briefen, 1793-1794. Vierter Brief.   Zum ambivalenten Verhältnis Schillers gegenüber der Natur.

 

2  Fuller, R. B.: Public lecture at Columbia University (Spring 1965). Vergleichsweise hierzu empfindet
    Limnoterra den Sinnspruch Friedrich Schillers (zugegeben, bar jeglichen Kontextes) anmaßend,
    
anthropozentrisch und etwas kleinkariert. Er ist in Politik- und Naturschutzkreisen sehr beliebt und
    kommt auch sonst immer gut an. 

 

3  Sprachlich unterscheiden sich Politik, Fachbehörden, Wirtschaft, Verwaltung und mediale Boulevard-Öko-
    logie mittlerweile nur noch graduell. Die Art und Weise, verschiedenen Sachverhalten (Klimawandel, Insek-
    tensterben, lokales Fischsterben), mal mit bagatellisierendem, mal alarmistischem, aber auch unreflektier-
    tem-gutgelauntem Werbeslang beizukommen, macht fassungslos.
    Wo Erfahrung und vertiefte Informationen zu vermuten wäre, allseits bekanntes, redundantes Chatbotniveau.

    Chatbotniveau: In seiner Ausgewogenheit hervorragend für Schüleraufsätze und Bachelorarbeiten geeignet,
    aber keine Expertise, solange das Internet mit so viel Beliebigkeit und Manipulativem gefüttert wird, statt
    von
 einigermaßen Eigennutz-freier Information.
    Die weiter zunehmende Verwendung Algorithmus-generierter Texte und Bilder und leichtfertiger Verzicht auf
    eine eigenständige Sprache
 und Bildgestaltung schafft zunächst einmal massenhaft Informationsvervielfach-
    ung bei gleichzeitiger -verflachung (Konvergentes Denken).

 

4   „In den Medien findet die Darbietung ökologischer Informationen offenbar meist in einer Form statt, die man
     als Informationsmüllkippe bezeichnen könnte“ (Timothy 
Morton 2019).

     

5  i.S.v. Max Frisch (1998): Fragebogen. Suhrkamp Verlag. 16. Auflage. Frankfurt am Main.

 

6  Die Luft in Baden-Württemberg wird tatsächlich besser bewertet, als nach dem Klassifikations-
    system des Umweltbundesamtes. So wird in Baden-Württemberg bei bestimmten Konstellati-
    onen die Luftqualität als ausreichend bezeichnet, die auf Skala
des Umweltbundesamtes bereits als
    
schlecht geführt wird. Details bei Luftqualität Stuttgart.
 

7  Smart farming (oder Landwirtschaft 4.0) meets Kultur- und Naturschutz.

 

8  „Listen to science“ (Greta Thunberg; ohne Datum).

    „So sehr die Generation Greta der Politik misstraut, so sehr vertraut sie der Wissenschaft“ (Hurrelmann &
    Albrecht 2020; Kapitel Politik auf Faktenbasis).
  „Zum Erhebungszeitpunkt waren 92 Prozent des wissen-
    schaftlichen und künstlerischen Personals 
an Hochschulen befristet beschäftigt“ (Forschung & Lehre 2021).

   

    Das universitäre Prekariat und freie Ökologinnen nerven nur selten.

 

    Die Aussicht auf die Dauerstelle im Verwaltungs- und Hochschulbereich, eine gesicherte Auftragslage, vor
    allem aber die Aufrechterhaltung eines
 gewissen Expertenstatus leiden darunter.
    

    Zum Verständnis:
    Qualifikation (ExpertInnenstatus) entsteht durch Forschung und die Ressourcen Projektmittel und Zeit.
    Wer ist schon in der Lage Forschung (= sich länger fokussiert mit einem Sachverhalt zu beschäftigen) privat
    zu finanzieren - ohne 
zweckgebundene und, je nach Brisanz des Umweltbereiches u.U. ergebnisdeterminierte
    Projektmittel (vgl. Deutscher Rat für Landespflage 2022)? Ist man in diesem Fall noch Wissenschaftlerin?

    

    Eine äußerst unangenehme und gesellschaftlich völlig unterbelichtete Thematik zu Abhängigkeitsstrukturen
    von 
UmweltwissenschaftlerInnen, -dienstleistern und selbst Umweltverbänden (viele Vorstände der großen
    Naturschutzverbände schaffen es wenigstens in die Landespolitik und erwerben so Rentenansprüche), die sich
    schließlich alle irgendwie
 finanzieren müssen.

 

9   z.B. vor zu schönen Bildern, Postfakten, Dürren/Überschwemmungen, digitaler Öde, Verkehr, Denguefieber...

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