„Kajak pliant…ils ne sont pas vraiment adaptés à la Loire“.1
Nun wäre dies aber nicht das erste Mal. Also machte sich die Kleine Vik auf, den sog. letzten natürlichen Fluss Europas zu befahren. Nach offizieller Kilometrierung umfas-st die Reise 668 Kilometer.
Bei einem Gesamtlauf von 1006 Kilometern, entspricht dies zwei Drittel der Loire.
Am Sonntag, den 7.September 2025 um 15 Uhr wurde in Pouilly-sous-Charlieu ein-gebootet und am Montag den 22.9.2025, in Nantes zur Mittagzeit, das Boot kurz vor Tiefebbe an einem Ponton-Anleger aus dem Wasser gezogen.
Übernachtet wurde ausschließlich 'wild', bevorzugt auf Flussinseln (wg. Wildschwei-nen und Hunden). Organisatorisch war die Versorgung mit Flusswasser (aufbereitet mit der Filtereinrichtung eines einschlägigen Schweizer Unternehmens) vorteilhaft.
Die folgenden Bildergalerien illustrieren zwei bis drei Etappen. Die jeweils voran-
stehende Karte gibt die Tagesabschnitte in hell-, mittel- und dunkelblau wieder.
Abschnitt 1 - 3
Abschnitt 4 - 6
Abschnitt 7 - 9
Abschnitt 10 - 12
Abschnitt 13 - 14
Abschnitt 15 - 16
Vegetation für Paddler
Die Flusskorridore der Loire und des Alliers sind einzigartig und haben floristisch und faunistisch mit vielen Besonderheiten aufzuwarten. In einer einfachen Übersicht
sol-
len Arten hervorgehoben werden, die man im Gebiet zwangsläufig zu Gesicht be-kommt.
Damit sind zwei Fragen verbunden. Eine eher allgemeine und eine wissenschaftliche:
Die denkbar einfachste Gliederung der Vegetation im Loire-Flusskorridor kann sich an fünf bei Mittelwasser (MW) diff-erenzierbaren Standorten orientieren. Die Vegetation
1
In der Loire findet man ufernah im Rückstrombereich und anderen weniger dynami-schen (Sedimentumlagerung!) Gewässerteilen die Arten Durchwachsenes Laich-
kraut, Kamm-Laichkraut, Knoten-Laichkraut, Ähriges Tausendblatt, Nuttalls Wasser-
pest, Dichte Wasserpest. Bei Iguerande wurden noch Großes Nixkraut und Krauses Laichkraut beobachtet. Bilder dieser Arten findet man bei den Wasserpflanzen.
2
Durch die Einführung des süd-/mittelamerikanischen Heusenkrauts (Ludwigia gran-diflora) hat sich an der Loire in den letzten Jahrzehnten eine auch optisch prägende Schwimmdecken-Vegetation gebildet. Die aus derselben Weltregion stammende Nut-ria (s.o.) frisst die Pflanze.3
3
Auch bei diesem Lebensraum wird offensichtlich, dass sich zu den ursprünglich hier heimischen Arten beispielsweise viele giftige und nichtheimische Weide- und Acker-wildkräuter (z.B. Spitzklette, Gemeiner Stechapfel) gesellt haben. Das im Loire-Kor-ridor häufigste 'Uferröhricht' ist die Hühnerhirse (Echinochloa crus-galli) ein weltweit bedeutedes Ackerunkraut. Solche Arten bestimmen vielerorts das Vegetationsbild.
Die Ursachen liegen in der nahen, bzw. bis in den Flusskorridor reichende land-
wirtschaftliche Nutzung, wo es infolge der extensiven Beweidung und oft fehl-ender Weidepflege zu einer starken Ver-mehrung dieser Arten kommt, die mas-senhaft ihre Samen an die Loire weiter-geben.
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Stabilisieren sich die flachen Sandinseln bilden sich bevorzugt Uferweiden-Gebüsche.
Die häufigste Art ist die Purpur-Weide.
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Bei der Zusammensetzung der Auenwälder wird häufg die Schwarz-Pappel erwähnt. Diese findet sich in Reinform, durch das Einbringen (Wasserbau, Forst) fremdlän-discher Pappelarten und den daraus entstehenden Bastarden, zunehmend seltener. Ohnehin ist ihre Bestimmung schwierig. Bisweilen wurde in den ufernahen Auwald-streifen ein 30%iger Anteil des amerikanischen Eschen-Ahorns ausgemacht.
D.h. auch die die Loire begleitenden Wälder, gleichen den ursprünglichen nicht.
1 Bei Niedrigwasser hat eine empfindliche Bootshaut im Ggs. zum festen Plastikrumpf nur Nachteile.
Im Vergleich zu Luftbooten spielt bei Starkwind ein spurtreuer (Rudereinrichtung) Faltkajak seine
Vorteile aus und im Unterschied zu Plastikbooten braucht es keine Rückhol-Logistik.
2 Häufig wird die Degradation der Vegetation in Flusskorridoren durch Neophyten im Zusammenhang
mit dem Wasserbau betrachtet. Dies hat für einige Arten seine Berechtigung. Angesichts des immer
noch weiter zunehmenden Diasporendrucks aus dem Umland - es wird alles ausgepflanzt, was das
Sortiment der Pflanzencenter hergibt - finden sich mittlerweile unzählige fremdländische Arten, die
jegliche Lücke im natürlichen System ausnützen.
3 Lambert, E., Coudreuse, J., Dutartre, A. & Haury, J. (2009): Gestion des jussies en France:
implications des relations entre les caracteristiques des biotopes et la production de biomasse.
AFPP– 2me conférence sur l’entretien des espaces verts, jardins, gazons, forêts, zones aquati-
ques et autres zones agricoles. Angers 28 et 29 octobre 2009. 13 S..