Temporäre (Intermittierende) Gewässer
sind nicht dauernd wasserführend. Man unter-scheidet solche mit periodischem (regelmäßig wasserführend) und episodischem (gelegentlich wasserführend)
Abfluss.
Vor allem in Mittelgebirgen Deutschlands ein „Gewässertyp“, der durch alle Aufnahmeraster fällt. Trockenbäche- und flüsse, die in anderen Erdteilen Canyon und Wadi heißen, sind faszinierende Lebensräume, die mit gleichnamigen, angelegten Kiesbetten - Bäche ohne Anfang und ohne Ende - in Gärten nichts gemeinsam haben.
Inwieweit Lehrbuchwissen, nach dem "Pflanzen und Tiere an Schwankungen der Wasserstände angepasst" sind, eine befriedigende Antwort einer Landtagsanfrage zu dem Komplex Klimawandel/Gewässerausbau/Trockenheitssyndrom darstellt, wäre nach obigen Bildern zu prüfen - ein solches Gewässer wird leergefressen. Nach mehreren solchen Ereignissen (s.o.) liegt ein von Seiten der Organismenzusammen-setzung völlig anderes Ökosystem vor. Da i.d.R. niemand bei diesen Ereignissen zugegen ist, liegen retrospektive Erklärungen schon einmal falsch. Ohne eine ver-besserte und kohärente Zusammenschau der hydrologischen und gewässerökologi-schen Situation in Baden-Württemberg, sind Risikoeinschätzungen von ihrem oft umfassenden Anspruch weit entfernt.
Falls temporäre Fließgewässer (Beispiel Dickelsbach) nach biologischen Kriterien über die Fische, Gewässerbodenfauna, Wasserpflanzen, Algen und Kieselalgen beur-teilt werden, ist das Ergebnis zwangsläufig
defizitär. Eine solche Bewertung führt zu Renaturierungsbemühungen, wozu die Pflanzung der üblichen Gehölzkandidaten (Schwarzerle) zählt, sowie einer Korrektur der Gewässermorphologie.
In einem Trockenbach werden sich die biologischen Qualitätskriterien - und nur de-ren Verbesserung entspannt den politischen Umsetzungsdruck für Verantwortliche - für permanente Gewässer kaum
verbessern.
Zeit zu akzeptieren, dass es nicht nur Fließgewässer und Land, sondern auch etwas dazwischen gibt.
Auch stellen austrocknende Gewässer nicht allein ein "Oberflächenproblem" dar, vielmehr kann davon ausgegangen werden, dass durch Nutzung und Klimawandel Grundwasser stärker absinkt und dadurch immer
weniger in die Fließgewässer ge-langt. Während die Bäche und ihre Schadstoff-Fracht zunehmend stärker ins Grund-wasser einsickern.